WARDRESS – metal til the end

Kennt ihr das, wenn ihr einen Bandnamen lest und schon vorher wisst, dass euch die Mucke nicht gefallen wird? So ging es mir, als ich den Namen Wardress in meiner Dropbox gelesen habe. Hmm, mal wieder ne deutsche Underground Band, 08/15 Heavy Metal, buntes Computercover… so dachte ich auch noch beim ersten Durchlauf, den ich aus Zeitmangel mittendrin beendete. Gestern habe ich der zweiten Scheibe mit dem Titel „Metal Til The End“ des süddeutschen Fünfers eine zweite Chance gegeben und nun sitze ich hier, um doch noch ein Review zu schreiben und euch das Ganze mal näher zu bringen.

Mit einem fetten sägenden Gitarrenshredderpart geht der Opener „Berserk“ los, verfällt aber schnell ins rhythmische Midtempo. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, gucke ich mir doch mal das Cover an und mit einer weißen Flying-V vor einem Grabstein lag ich auch optisch weit mit meiner Vorstellung entfernt. Musikalisch folgt nach dem Opener jetzt der Titeltrack. Sicherlich keine Riesennummer, aber doch solide und besonders die Gitarrenarbeit gefällt mir gut. Lediglich der clean-kehlige Gesang ist für mich etwas drüber, aber egal. Beim folgenden Intro zu „Motorlust“ muss ich unweigerlich an Iron Maiden denken, werde aber schnell durch zackige Gitarren eines Besseren belehrt. Auch `n cooler Song, der anständig treibt und mit vielen Chorusparts versehen ist. Weiter geht es mit einem echten Klassiker. Hier haben Wardress „Mr. Crowley“ gecovert und das auch noch echt gut. Auf jeden Fall stehen die Jungs auf Grave Digger, das hört man immer wieder und besonders in dem Stampfer „Serpent Kiss“. Als krönenden Abschluss dieser rund achtunddreißig Minuten Heavy Metal Vollbedienungen ballert das Quintett mit einer Liveversion von „Metal Melodies“ vom Debüt nochmal ordentlich einen raus und hinterlässt bei mir ein fettes Grinsen auf dem Gesicht.

Wardress haben mich gelehrt, nicht immer auf meinen Kopf zu hören. Die Jungs haben mit ihrem Zweitwerk ein geiles Scheibchen an den Start gerollt und mich doch noch kurzweilig damit unterhalten.

Wertung: 8/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen