WARLUST – unearthing shattered philosophies

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Warlust gegeben haben, sind dies hier die inzwischen in Hessen sesshaften Blackthrasher. Grad keine Ahnung, wie oft wir den Vierer inzwischen schon live gesehen haben, aber Erinnerungen an einen livehaftigen Fehltritt haben wir nicht. Ganz im Gegenteil, ihre Auftritte beim Masters Of Cassel und Taunus Metal waren grandios, auch gabs an ihrem Debütalbum “Morbid Execution” wenig zu meckern. Das stinkt nach Vorschusslorbeeren, doch die acht Tracks auf ihrem zweiten Rundling gehen von alleine schnell rein. Das Intro “Death Created Time” ist der gemächliche Einstieg, “The Burning Eyes Of Satan” das erste Brett auf die Fresse. Gitarrist und Shouter Necromancer kündigte es bereits vor einiger Zeit an, das neue Material würde blacklastiger werden. Und tatsächlich merkt man das auch im Songwriting, was etwas mehr Kälte und Finsternis mitbringt. Ohne Ende schießt Highspeedgeprügel an oberster Kante und die Lage scheint sich nicht entspannen zu wollen. Erst “My Final Sacrifice” an Trackposition fünf weist erste Breaks und Slowparts auf, ballert sonst aber natürlich auch in höchsten Frequenzen. Bei Songlängen überwiegend zwischen sechs und acht Minuten ist man epischer geworden, ohne das beim Hören zu merken, da die Songs alle recht kompakt kommen. Das Obertempo ist ihr Markenzeichen, inklusive wirbelnden Drums und einem gewissen rockenden Faktor. Die Atmosphären in “Primal & Divine” sind unschlagbar, überraschen kann aber mehr die Unverzerrte zum Abschlusstrack “To Fall Apart”. Akustisch geht man auch über die Ziellinie. Kein uncooler Abschluss, und letztenendes will man sofort das Teil noch einmal hören. Ein sicheres Zeichen dafür, dass die Vinylausgabe abgegriffen werden muss. Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass diese Scheibe in meinen Jahres Top-Ten Berücksichtigung finden wird. Und das, obwohl das Jahr noch jung ist.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer