WITCH BLADE – månsken

Witch Blade aus dem Schwedischen Värmland feiern dieses Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Ein Demo, drei Singles und ein Debütalbum aus dem Jahre 2015 gehen auf das Konto des Heavy Metal Trios. Fronter und Basser Witchhunter, sowie Klampfer Witchlover sind alte Bekannte, spielen bzw. spielten die beiden bei den schwedischen Thrashern Insane, die mit ihren zwei Alben nicht nur bei uns für mächtig Furore sorgten. Das aber nur als kurze Randnotiz, denn hier soll es ja nun um eingangs erwähnte Witch Blade gehen, die diese Tage ihr zweites Album auf den Markt werfen. Dass Månsken, zu Deutsch Mondlicht, so der Titel, über Dying Victims erscheint, überrascht wohl keinen. Acht schwedisch betitelte Tracks erstrecken sich über eine Laufzeit von rund zweiunddreißig Minuten.

Den Auftakt macht „Skuggornas Herre“, welches eine angenehm warme oldschoolige Atmosphäre verströmt und direkt wieder meine Sehnsucht nach dem Elchland befeuert. Der fünfminütige Opener beginnt mit einem rhythmischen Instrumental und steigert sich im weiteren Verlauf zu einer abwechslungsreichen Heavy Metal Keule. Auch der folgende Titeltrack, der bereits im Vorwege als Single ausgekoppelt wurde, geht stampfend seines Weges und holt mich direkt ab. Coole und eingängige Nummer. Es versteht sich wohl von selber, dass bei schwedischen Titeln auch die Texte in Landessprache vorgetragen werden, was Fronter Witchhunter sehr vielschichtig ans Ohr bringt. Weiter geht es mit einem hohen Energielevel bei „Vittrorna Kommer“. Hier legen die Drei einen Zahn zu, ohne aber auf die bewährte Vielschichtigkeit zu verzichten. Mit rockender Leichtigkeit, wie es nur Schweden schaffen, zockt sich der musikalische Dreier durch die Songs und versprüht dabei eine Spielfreude, die sie gekonnt mit eingängigen Melodien paaren. Dabei darf es auch gerne mal ruhig und gefühlvoll zugehen, so wie etwa der überraschende Mittelpart in „Hellvetika“ – geil! „Ritual“ ist dann mein nächster Anspieltipp für euch. Der rockt mal richtig und lässt den Kopf von ganz alleine wackeln…

Witch Blade haben mit ihrem zweiten Album ein echt starkes Gerät an den Start gebracht. Vielfältig und bodenständig produziert, macht jeder Durchlauf einfach nur Spaß! Bei mir hat die Scheibe etwas gedauert, bis sie gezündet hat, aber dann ist sie voll eingeschlagen.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen