WITCHSEEKER – scene of the wild

Heute wird es mal wieder exotisch. Unsere Reise führt uns in das geheimnisvolle Singapur, denn auch hier gibt es Metaller, die echten handgemachten Heavy Metal machen. Witchseeker haben sich vor neun Jahren gegründet und nach einer EP und einer Split im Jahre 2017 ihr Debütalbum mit dem Titel “When The Clock Strikes” veröffentlicht. Das alles bis jetzt in Eigenregie, bis Dying Victims Productions auf das Quartett aufmerksam geworden ist und nun den zweiten Longplayer “Scene Of The Wild” auf die Welt loslässt. Zehn Songs mit einer Laufzeit von rund siebenunddreißig Minuten sind als Ergebnis dabei heraus gekommen.

Der Titeltrack brüllt einem auch gleich als erstes um die Ohren. Uih, die Jungs scheinen Enforcer zu mögen, das steht mal fest. Viersaiter und Fronter Sheikh Spitfire hat ein mächtiges Organ und klingt etwas rauer als Schwede Olof, was dem Sound eine erdige und kernige Stimme verleiht. Musikalisch haben die Vier echt was auf dem Kasten, da darf natürlich auch das ein oder andere Gitarrensolo, wie etwa in der Speednummer “Lust For Dust” nicht fehlen. Etwas unter geht leider der Basssound, den man eher als Hintergrundgeräusch wahrnimmt. Das tut der Scheibe aber keinen großen Abbruch, denn Witchseeker haben wirklich Feuer im Arsch und bei mir springt mehr als nur ein Funke über. Echt stark, was die Jungs hier abliefern. Das fünfminütige “Sin City” überzeugt mit viel Abwechslung und spannenden Ideen, wo selbst mal etwas rockiger zur Sache gegangen wird. Mein Highlight der Scheibe ist dann das folgende “Nights In Tokyo”. Geile Melodien, gepaart mit starken Chorusgesängen und einem fetten Gitarrensound. Das macht richtig Bock und animiert schnell zum Mitgrölen. Mit “Candle In The Dark” beweisen die Jungs dann auch, dass sie selbst in ruhigeren Gefilden fest im Sattel sitzen. Das Zusammenwirken zwischen ruhigen Gesangsparts und den wieder einsetzenden Gitarrenläufen macht den Song zu einem echten Hinhörer. Hohe Qualität bis zum letzten Song, in diesem Fall in Form von der Speednummer “Hellions Of The Night” zeigen, was für eine Energie die Singapurer haben – sehr beeindruckend.

Witchseeker haben mich vom ersten bis zum letzten Takt in ihren Bann gezogen und mit “Scene Of The Wild” ein durchgängig starkes Album abgeliefert. Hier gibt es keine Fillersongs, sondern zehn Heavy / Speed Nummern, die ihrem Namen alle Ehre machen und mir dauerhaft ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern – Top!

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen