ARMORED SAINT – punching the sky

Haben Armored Saint jemals einen schlechten Ton veröffentlicht, oder einen schlechten Gig gespielt? Die Antwort ist ein laustarkes Nein, stehen die Kalifornier doch auf eindrückliche Art und Weise für Qualität und dies seit 1982! Fünf außergewöhnlich gute Musiker, die ihr Handwerk sowohl auf Tonträger als auch auf der Bühne eindrücklich unter Beweis stellen. Die 2018er Tour, auf welcher der Klassiker “Symbol Of Salvation” am Stück durchgespielt wurde, war Beweis genug, dass Armored Saint noch lange nicht zum alten Eisen gezählt werden sollten. Das nun vorliegende achte Studioalbum “Punching The Sky” ist ein echter Kracher geworden und überzeugt durch genau die oben erwähnten Merkmale: hochstehende musikalische Qualität, und diese Qualität zieht sich durch alle elf Stücke. Das Album brilliert durch seine musikalische Vielfalt, ohne dabei den etablierten Sound der Heiligen zu verlassen. Der Opener “Standing On The Shoulders Of Giants” beinhaltet ein Dudelsack-Intro, gefolgt von einem ruhigen Akustikteil, um sich dann zu einem echten Ohrwurm zu entwickeln. Das knapp siebenminütige Stück ist definitiv einer meiner Lieblinge dieses Albums. Das anschließende, sehr eingängige “End Of The Attention Span” ist ebenfalls hervorhebenswert. Das sehr heavy, aber trotzdem melodiöse “Missile To Gun”, zu dem auch ein Video produziert wurde, erinnert an die genialen Bandklassiker der Vergangenheit und zeigt den Newcomern, wo der Hammer hängt. Einer der neuen Songs die definitiv in die Setlist gehören! Das ruhigere, aber düster gehaltene “Unfair” erweckt Gänsehautmomente und John Bush beweist aufs Neue, dass er zu den besten Metalsängern auf diesem Planeten gehört, und sowohl die tiefere Frequenzen beackern wie auch die eher gewohnt höheren gekonnt meistern kann. Das Album wurde von Basser Joey Vera, mit Unterstützung von Josh Newell (Schlagzeug) und Bill Metoyer (Gitarren), druckvoll produziert und wird durch Gastauftritte mehrerer lokaler Musiker (u.a. Guns ‘n’ Roses Keyboarder Dizzy Reed) veredelt. Stellvertretend für die musikalische Vielfalt des Albums sei der Rausschmeißer “Never You Fret” erwähnt. Eingeleitet durch eine von Gonzo Sandoval gespielte indianische Flöte, entwickelt sich der Song zu einem coolen Headbanger, welcher dieses tolle Album würdig beschließt. The Saints will march and conquer!

Wertung: 9/10
Autor: Steph Bachmann