BLACK CILICE – tomb emanations (EP)

Einen ganzen Arsch voll Releases von Demos, dann Splits, dazwischen auch fünf Alben hat der Portugiese von Black Cilice bereits vorzuweisen. Jetzt wird eine mit zwei lieblichen Tracks befüllte EP abgeworfen, auf der die Poesie der zarten Übersteuerung die Sinne streichelt. Wer vorm Abspielen nicht darauf achtet, dass der Lautstärkeregler zu weit nach rechts gedreht steht, dem klatschen beim ersten Ton die Augäpfel gegen die inneren Brillengläser, denn schon der erste Anschlag in die Saiten hat sich gewaschen und brüllt dich sofort gefährlich an. Der alles ausfüllende Krachberg „Returning From Dimensions Below“ auf der A-Seite besteht hauptsächlich aus einem sich wiederholendem Riff einer monströsen Gitarre, klarere Prügeldrums verortet man weiter aus dem Back. Das geht über sieben Minuten so und reißt einfach alles mit. Von den dumpfen Kreischvocals versteht man natürlich kein Wort. Nur liegt die Wahrscheinlichkeit nahe, hier dreht grad jemand komplett am Rad.

Umgedreht ergießt sich die Fortsetzung der rohen und auch so produzierten Black Metal Attacke mit den sechs Minuten von „Vigil Of Ruins“. In der Geschwindigkeit von Midtempo bis chaotischstem Wirbelspeed variabel, sieht sich der Hörer vor einem Schlachtfeld brutalstem Dreschgemetzel. Ein niedliches, auf fünfhundert Einheiten limitiertes Vinylscheibchen für alle noiseaffinen Schwarzheimer, ein Befreiungsschlag für alle geschundenen Seelen und solchen, die es unbedingt noch werden wollen.

Wertung: -/10
Autor: Joxe Schaefer