( DOLCH ) – III: songs of happiness – words of praise  (EP)

Auf dem diesjährigen Chaos Descends Festival durfte ich Zeuge vom Auftritt von Dolch werden, die ihren Namen gern eingeklammert schreiben. Was auf jeden Fall in Erinnerung blieb, ist ihre Optik mit Kapuzen. Aus der Distanz schwer zu erkennen, denn die Holländer traten komplett ohne Beleuchtung auf. Nur das Licht der vorgeschriebenen Rettungswege war zu sehen. Wer mit dem Label vertraut ist, sind solche Klänge wie hier nicht fremd. Auf „III“ stehen monotone, nicht zu laute Gesänge  im Vordergrund, wie in „The River“, das sinniger Weise mit einem Einspieler von fließendem Wasser endet, in „Sirenade“ übergehend. Dabei scheint nicht nur die Sängerin in Trance zu sein. Das sind schon beachtenswerte Atmosphären, die in der zweiten Hälfte des Achtzehnminüters „100000 Days“ bis zum beendeten Fade-out ihren Höhepunkt finden.

Auf diesem Mini-Album stehen an sich nur fünf Tracks plus einem Intro, welches davor noch ein weiteres Intro beinhaltet, wo ungewöhnlich eine männliche Stimme mit Angaben zum Produkt zu hören ist. In dem sogenannten „Track Six“ ist eine Stimme zu hören, die man, um sie zu verstehen, rückwärts abspielen muss. Das passt insofern ganz gut, weil es wird auch Vinyl geben, und zwar in marbled Dunkelblau. Musikalisch kann man die Holländer dem umgangssprachlichen Begriff des Kapuzenmetals zuordnen, wenn man sie nicht selbst mit den Spielarten des Doom- und Black Metals abgleichen will. Zu hell, fröhlich oder übermäßig hektisch wird hier jedenfalls gar nichts.

Wertung: -/10
Autor: Joxe Schaefer