ODIUM HUMANI GENERIS – przeddzien

Ganz sicher sind in der Vergangenheit schon einige große Black Metal Bands aus Polen gekommen, doch für den Undergrounder ist diese Herkunft kein fettes Ausrufezeichen. Im Falle von Odium Humani Generis bewegt man sich schon deutlich im Underground, kann dort sogar noch eigene Akzente setzen. Bereits früh fallen ein warmer Sound und eine gefühlvolle Spielweise auf, auch bei den Leads. Es wird sich gern mit dem Wechsel zwischen laut und leise beschäftigt, bei dem man sich laute Passagen wieder erarbeitet wie gleich im neunminütigen Opener “Wdech”. Die Songs kommen sehr stark und mitreißend im Midtempobereich, zum Beispiel wirkt “Wracaj” zum aufwölbenden Part angenehm warm und weich wie eine startende Turbine. Und draufhauen können sie auch, man höre da mal den Stampfpart im großartigen “Znow”. Offensichtlich hat das Quartett einige Zeit zusammen im Proberaum verbracht, denn das Ergebnis lässt Daumen nach oben gehen. Der Freund des schwarzen Stahls darf auf dieser Scheibe ohne beißende Kälte auskommen, wird dafür aber mit tightem Bandzusammenspiel belohnt. Wer bis zum Metal und Rock über den Tellerrand hinausschaut und seine Scheuklappen etwas verdrehen kann, wird damit mehr als nur klarkommen. Abzüglich dreier Kurzintermezzi bleiben sieben Tracks, die verlassen wie das Haus auf dem Cover klingen, aber schon einige Hörer begeistern werden. Starke Scheibe, die bleibende Eindrücke hinterlässt.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer