THE RODS – the brotherhood of metal

The Rods are back! Die Begeisterung war groß, als die drei Ausnahmemusiker Garry Bordonaro, Carl Canedy und David “Rock” Feinstein sich im Jahre 2011 mit ihrem siebten Album “Vengeance” nach fast fünfundzwanzig Jahren Abstinenz wieder lautstark zurück meldeten. Seit dem haben The Rods in Europa einige wenige, viel umjubelte Live Shows gespielt. Dem ein oder anderen davon, wie etwa auf dem Muskelrock oder dem Keep It True, durfte ich auch beiwohnen und mich von der bis heute vorherrschenden energiegeladenen Show des Trios überzeugen. Seit ihrem Comeback ist das vorliegende Album “The Brotherhood Of Metal” des Trios aus Cortland, New York bereits die dritte Veröffentlichung. Die einführenden Worte zum Review möchte ich gerne aus dem beigefügten Info Sheet zitieren, die Drummer Carl Canedy zu vorliegendem Album sehr präzise auf den Punkt brachte: „Wenn dir der erste Song gefällt, dann stehen die Chancen gut, dass dich das gesamte Album anspricht. Es ist Vollgas-Heavy Metal, Song für Song. Keine Balladen und nichts, wozu deine Mutter summen würde!” Dem ist wohl so nichts hinzuzufügen.

Tja, da ist es doch gut, dass die Jungs auch gleich den Titeltrack als erstes aufs Album gepackt haben, denn das siebeneinhalb minütige “Brotherhood Of Metal” beginnt zwar mit einem ruhigen Klavierpart, der mich sofort an eine Manowar Ballade erinnert, nimmt dann aber zügig Fahrt auf und kraftvoller, melodischer Heavy Metal ergießt sich in die Gehörgänge. Der Titel ist eine Hommage an ihre eigene Freundschaft, denn diese Jungs machen in gleicher Besetzung seit ziemlich genau vierzig (!!!) Jahren gemeinsam Musik. David Feinstein schafft es auch nach wie vor, eine erstklassige Gesangsleistung abzuliefern, die Ihresgleichen sucht. Treibende Riffs mit dieser The Rods typischen Rock ‘n’ Roll Dynamik hämmern aus den Boxen, dass es nur so eine Freude ist. Die Scheibe wird zu keinem Moment langweilig und zieht einen in einen Sog aus Guter Laune und Heavy Metal. Songs wie “Everybody’s Rockin”, “Louder Than Loud” oder die Partyhymne “Party All Night” haben einen hohen Wiedererkennungswert und The Rods liefern ihren Fans, was Sie erwarten. Auch die ruhigeren Songs “Tonight We Ride” und “Hell On Earth” können mit treibender Power jeden um den Finger wickeln. Dennoch ist die Stärke des Trios eher das höhere Tempo und da fühlen sie sich sichtlich wohl. “The Devil Made Me Do It” und der Rausschmeißer “Evil In Me” sind dafür noch einmal gute Beispiele, obwohl gerade letzterer Track mit viel Abwechslung glänzt.

Nach dem ersten Durchlauf muss ich Carl Canedy absolut beipflichten. Der erste Song der insgesamt elf hat mir gefallen, allerdings ist der Rest des Albums mehr als ansprechend. The Rods beweisen auch nach vier Jahrzehnten, dass immer noch mit ihnen zu rechnen ist. Tolle Scheibe mit einem modernen Flair, ohne aber den Vibe der Frühzeit aus den Augen zu verlieren. Lediglich der Sound hätte an der einen oder anderen Stelle etwas druckvoller sein können, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen