TRIBULATION – down below

Vermutlich eins der meisterwarteten Alben des Jahres 2018, bei denen die prognostizierten Reaktionen auf Album Nummer vier der schwedischen Goth-Posterboys entweder bei “Super, eine eindeutige Steigerung zum Vorgänger “Children Of The Night”” oder “ich fand die natürlich vorher schon Scheiße und der (imaginäre) Trend geht mir inzwischen voll auf den Sack” liegt. Fakt ist, das erste Mal hat sich die Kurskorrektur zum Vorgängeralbum arg in Grenzen gehalten, die stilistische Bandbreite ist ungefähr dort zu verorten, wo auch “Children Of The Night” zu finden ist. Black- und Death-Metal Versatzstücke treffen auf ein Potpourri aus Postpunk, Gothic-Rock, etwas Pink Floyd, einer warmen Produktion und ein paar wirklich tollen Seventies-angehauchten Leadgitarren. Ein bisschen auf Nummer Sicher? Ja, auch …ob “Down Below” nun besser oder schlechter ist, wird wohl erst der Test-of-Time zeigen. Die erste Singleauskopplung ließ mich ziemlich kalt, ich fand “Lady Death” genauso belanglos wie die zwei anderen Songs, die es vorher zu hören gab … und bei den Erstdurchläufen wurde es grad unter den ersten Songs nicht wirklich besser. Erst die epischeren und düsteren Songs wie “Cries From The Underworld”, “Here Be Dragons” und “The World” lassen bei mehrmaligen Hören durch ausgefeiltes Songwriting und feine Melodien aufhorchen. Insgesamt fühle ich mich ein wenig an die Gothic-Metal Welle ab Mitte der 90er erinnert, vor allem an Bands wie Paradise Lost, Moonspell oder Tiamat, sowie den späteren Sentenced erinnert, ohne dass Tribulation zu sehr in dem Topf mit dem Kitsch planschen. Dennoch überzeugt mich “Down Below” nur zur Hälfte. Vielleicht hätte diese Rezension in einem halben Jahr ein bis zwei Punkte mehr, aber die ersten Eindrücke bleiben eher bei “okay, aber…”.

Wertung: 7/10
Autor: Bert Meierjürgen