WITCHTOWER, SARX, DEATHFIST

Dortmund, Blackend, 15.12.2018


Für viele Gäste der heutigen geschlossenen Gesellschaft im Dortmunder Blackend ist es ein besonderer Abend. Einerseits für alle wegen dem grandiosen Billing mit einer extra für diesen Abend wieder auferstandenen Band, und andererseits ganz besonders für eine Geburtstaghabende. Unter dem Banner ‘Gabys 5 Decades Armageddon’ haben sich ihre Freunde zusammengetan, ihr eine anständige Party zu schmeißen. Das heißt, heute stehen nicht nur Freunde vor, sondern auch auf der Bühne. Die ersten sind pünktlich Deathfist aus Solingen, die einen ihrer raren Gigs auf dieser Veranstaltung spielen. Trotzdem klingt es frisch und knackig. Zusammen mit dem Metal Inquisitor Basser Cliff und Mersus an den Drums wird das Blackend fachgerecht zerlegt. Songs wie ihr Anthem, „Killing Time“ und „Slay Her“ gehen einfach immer und schüren das Verlangen, die Band sollte öfter zu sehen sein, obwohl wir uns schon zu den Glücklichen zählen dürfen, Deathfist schon mehrmals live gesehen zu haben. Daher zeigt sich niemand verwundert, dass sie auch heute alles wegkloppen. Ein Grund mehr, davon nie genug bekommen zu können. Nach einer zünftigen Version von “Fast As A Shark“ ist nach einer halben Stunde Schluss und es gibt noch immer Stimmen aus dem Publikum mit der Frage, woher die nicht gerade rieseige Shouterin Corinna das biestig große Stimmvolumen abruft. Starker Auftritt mal wieder, und nach der Meinung vieler sogar einer ihrer besten.


Als nächstes legen die für diesen Event wiedervereinigten Sarx einen Auftritt hin. Die Siegener Death Metaller haben bis 2005 ein Album veröffentlicht, dann wurde es für viele Jahre still um den Fünfer. Erst durch Nachfragen der Partyveranstalter raufte man sich dafür wieder zusammen und schaffte sich sein Material drauf, um für eine halbstündige Spielzeit vorbereitet zu sein. Während vor der Bühne der Strom der Gratulanten nicht abreißt, gesellt sich auch Shouter Jost dazu, der schon zum ersten Song das Geburtstagskind im Publikum aufsucht. Anfangs noch mit einer Hand in der Hosentasche, geht er im Laufe des Auftritts zu mehr Gestikulation über. Obwohl die Band erst gerade wieder zusmmenkam, kann man mit ihrer Tightness zufrieden sein. Eine voll coole Bandauswahl muss dem Booker, Herrn Tinomann, bescheinigt werden. Zum Schluss sagt Jost den Knochenbrecher an, den „Bone Crusher“, mit dem der Auftritt beendet wird, obwohl Rufe nach Zugabe das zu verhindern versuchen. Vielleicht raufen sich die Jungs demnächst ja noch für ein paar Auftritte mehr zusammen, das wäre der Hammer. Sind wir doch mal zuversichtlich …


Für die nächsten vierzig Minuten knallen uns Witchtower aus Kalkar ihren melodischen Thrash um die Ohren. Das Blackend feiert gleich das Titelstück “From Darkness To Death” und “To The King Eteranal” ab, auch auf ihrer jüngsten Scheibe das Eröffnungsdoppel, sowie einen schön knalligen Sound, melodisch fett und groovy. Der liegt weniger am Fehlen von Depredation Gitarrist Benni, sondern mehr an ganzer Arbeit  von Soundmann Jens. Jeder Song wird beklatscht und ein sympathisches Rüberkommen kann auch an den coolen Ansagen von Shouter Ralf liegen, am genailen Gitarrenspiel von Schulle oder ganz einfach an überzeugender Gesamtleistung. Nach dem rhythmischen Speedbanger „Triple Six“ muss zwingend Schluss sein und der bekloppte DJ unterbricht ihren Fluss jäh mit Konservenmusik, obwohl die Band noch einen letzten Song spielen will. Nach Umswitchen in den Partymodus am Tresen muss nun kein strenger Zeitplan mehr eingehalten werden und die Kuh fliegt weiter. Mehrere Stimmen aus der Audienz waren sogar der Meinung, die Jungs heute noch nie so riesig klasse gesehen zu haben. Alle Daumen hoch. Müßig zu erwähnen, dass der Abend noch lang wurde … In diesem Sinne nochmals von hier aus, alles Gute im neuen Lebensjahr, liebe Frau Gäbby!

Autor & Pics: Joxe Schaefer