AARDVARK – tough love

Bei dem Namen Aardvark kommt mir sofort das Bonner Death/ Thrash in den Kopf, ist der Name doch recht ungewöhnlich. Aber nein, für die NRWler fehlt am Ende des Namens das „s“, also bringt mir, wie so oft, ein Blick ins schier unerschöpfliche Metal Archiv die Antwort auf meine Frage. Bei diesem Quartett handelt es sich um eine Australische Heavy Metal Formation, die recht neu auf der Bildfläche ist. Seit 2021 aktiv, haben die Jungs zwei Singles veröffentlicht und Dank Dying Victims gibt es nun das Debüt auf die Ohren. „Tough Love“ heißt das Stück und bei dem Namen denke ich eher an 80er Hair Metal, aber lassen wir uns mal überraschen. Mit dem sechseinhalb minütigen „Ankh“ geht’s los auf eine knapp vierundvierzigminütige Reise in neun Akten. Damit hätten wir auch den Statistikpart erledigt und nach dem kurzen Intro legen die Aussies dann auch gleich recht tight los. Das zyklopische Drumming mit dem leicht räudig, rauhen Gesang bildet ein konstantes Kopfwackel-Fundament. Schön abwechslungsreich die Nummer, die im hinteren Drittel nochmal etwas das Tempo anzieht. Auch bei dem folgenden Titeltrack kommt die Kopfbewegung nicht zur Ruhe. Hier haben die Jungs noch etwas mehr Melodie rein gepackt und der Midtempo-Nackenbrecher rockt mal ziemlich amtlich, besonders im Refrain – Anspieltipp! Alle Songs werden von einem treibender Grundrhythmus untermalt, der dem ganzen irgendwie einen leicht punkigen Einschlag verleiht. Bei „Destructor“ geht es dann auch mal etwas zügiger zu Werke, was mir ganz gut gefällt und damit den Song auch etwas herausstechen lässt. Herausstechen tut auch „The Dream Is Nearly Over“, coole Halbballade, der es definitiv nicht an Energie mangelt. Mit „Too Old To Cry“ geht es dann auch schon in die letzte Runde dieser Scheibe, in der die Australier auch nochmal ordentlich Gas geben. Auch hier gibt es gesanglich von Frontröhre Ed Vaark viel zu entdecken und auch der Rest der Band ist, wie in fast jedem Song, gesanglich mit eingebunden mit dem ein oder anderen Chorusgesangs, echt cool.

Jau, also das Erdferkel (so die Namensübersetzung) hat mit seinem Erstling ein echt fettes Teil rausgehauen. Fetzige Songs, eine gute Produktion und ein charismatischer Fronter machen die Scheibe zu einem rundum gelungenen Werk.

Wertung: 8/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen