BLAQUE JAQUE SHALLAQUE/BILL THE MURDERER – blood on my hands (Compi/Split)

Für meine Einleitung zu diesem Release machen wir eine kleine Zeitreise in der Geschichte der NWoBHMs. Genauer in das Jahr 1971, als Sänger Dave Tattum zum ersten Mal in Erscheinung trat, damals noch als Fronter seiner ersten Band Skin Deep, die hauptsächlich Coverversionen spielten. Bekannt wird Dave aber erst durch seine gesanglichen Tätigkeiten bei Angel Witch für die beiden Scheiben Screamin’ ‘n’ Bleedin’ und Frontal Assault. Skin Deep benannten sich nach einigen Jahren um in Bill The Murderer und schließlich in Blaque Jaque Shallaque, in der Dave Hogg, der ebenfalls von Angel Witch bekannt sein könnte, den Platz an der Schießbude einnahm. Mit der Anthologie „Blood On My Hands“ veröffentlicht High Roller Records die beiden Bill The Murderer Singles, zusammen mit Raren Demo, Live und Rehersal Songs von Blaque Jaque Shallaque. Bei diesem Zeitzeugnis haben sogar die CD Maniacs unter euch den Vorteil, fünf Songs mehr als die Vinyl Freaks erleben zu dürfen. Die CD-Version bringt es auf ganze siebzehn Songs.

Auffallend ist der gute Sound der Aufnahmen, wenn man bedenkt, wie viele Jahre das Material auf dem Buckel hat. Das stelle ich bereits beim eröffnenden Song „Blaque Jaque Shallaque“ fest. Großes Highlight der ersten Songstrecke ist für mich aber das Cover des 1966er Supremes Klassiker „You Keep Me Hangin’ On“, der in den Achtzigern durch Kim Wild erst wirklich bekannt wurde. Eine richtig geile Version dieser Kultnummer. Auch die beiden folgenden Live Radio Recordings „Break The Spell“ und „Are You Ready“ sind echt starke Tracks. Qualitativ fallen dann die folgenden Rehersal Aufnahmen „Give Me Your Love“, „Playing With Fire“ und „The Killer“ leider etwas ab. Das tut dem Ganzen aber kaum einen Abbruch. Denn für mich macht genau so etwas den ursprünglichen Charme des NWoBHM Sounds aus. Außerdem treten die Songs allesamt ordentlich Arsch, natürlich inklusive der beiden ruhigeren Bill The Murderer Singles „I’d Find You“ und „Spring Rain“. Letzterer könnte auch streckenweise aus der Feder von Ashbury stammen. Beide Songs sind mit dezenten und passenden Keyboardklängen untermalt. Die mir als Vinyl-Version vorliegende digitale Variante bringt es auf eine beachtliche Spieldauer von rund dreiundfünfzig Minuten, die CD Version gar auf sechsundsiebzig.

High Roller Records haben mit der Compilation „Blood On My Hands“ ein tolles Stück britischer Musikgeschichte zusammengestellt. Für NWoBHM Fans ein absolutes Muss und für solche, die es werden wollen auf jeden Fall auch.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen