CRIPPLED BLACK PHOENIX – the great escape

Es ist schon beängstigend zu sehen, in welcher Regelmäßigkeit die Briten Crippled Black Phoenix um Mastermind Justin Greaves um die siebzigminütige Longplayer herausbringen und dazwischen noch Zeit haben, EPs zu veröffentlichen, die auch teilweise an die 30 Minuten Spielzeit haben. Dass dabei kaum Qualitätsabfall zu bemerken ist, ist schon beeindruckend. Auf “The Great Escape” bleibt ersteinmal viel beim Alten, es regieren ausladende epische und düstere Balladen mit vielen Bezügen zu Pink Floyd, dazu Ausflüge in den Postpunk, den Postrock, viel Psychedelisches und ein wenig Progressive – wie immer homogen in den Kontext gebracht. Die sanfte Stimme von Daniel Änghede steht im Kontrast zu den eher harten Gitarren, aber gerade dieser Kontrast gibt auch wieder das Salz in die Suppe. Epische Gilmour-Soli, atmosphärische Chöre, das Spiel zwischen laut und leise – manchmal denkt man, die Band überfrachtet ihre Songs, jedoch bekommt sie immer rechtzeitig die Kurve. Die Songs haben Wiedererkennungswert, Ohrwurmcharakter und verlieren sich eher selten im spacigen Nichts. Vielleicht ist “The Great Escape” ein wenig düsterer als die vorangegangenen Platten, vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass “The Great Escape” passend zu einem tristen Herbst erscheint. Eine weitere tolle Platte einer tollen Band. Respekt!

Wertung: 8,5/10
Autor: Bert Meierjürgen