EVIL – book of evil

Von den vielen Bands, die sich diesen bösen Namen gegeben haben, handelt es sich hier um die dänischen Heavy Metaller. Seit vierzig Jahren eher weniger als mehr aktiv, bringen die Nordmänner nach ihrem doch eher durchschnittlichen Album „Shoot The Messenger“ aus dem Jahre 2015 ihr zweites Full-Length mit dem Titel „Book Of Evil“ heraus. Sie zählen zu den größten Exportschlagern im Bereich des Heavy Metals aus dem Land der Hot Dogs und des Soft Eis’.

Aber genug des Sinnierens, widmen wir uns gleich dem musikalischen Schaffen des Quintetts. Ein cooles, knapp einminütiges düsteres Intro stimmt einen auf die kommende dreiviertel Stunde ein. Danach geht es mit „Divine Conspiracy“ los. Ein schöner runder Sound kommt einem entgegen. Clean und zackig geht es in die Vollen. Fronter Martin Steene ist zu jeder Zeit treffsicher und auch in den melodischen Parts macht er eine gute Figur. Mit dem flotten Stampfer „Evil Never Dies“ wird auch meine Nackenmuskulatur angesprochen. Streckenweise erinnert mich „Book Of Evil“ etwas an ältere Bloodbound. Etwas befremdlich kommt dann „Future Denied“ mit seinen Metalcore Gesangsanleihen daher. Viel straighter kommt dann „The Raven Throne“ aus den Speakern. Hier geht es überwiegend zügig zur Sache, auch wenn wieder einige Power Metal Strecken etwas den Drive nehmen. „Sanctuary“ mit seinem seichten Anfang entwickelt sich in seinen knapp viereinhalb Minuten zu einem echt coolen Stück. Abwechslungsreich und treibend, schöne Gitarrensoli und tolle Melodien. Was wäre ein Evil Album, ohne ausreichend Titeln mit dem Wort Evil? Das haben sich auch die Dänen überlegt und packen mit dem teils progressiven „Evils Messanges“, was mit einigen längeren Instrumentalorgien punktet und dem verträumten Titeltrack „Book Of Evil“, gleich zwei solche Tracks ans Ende des Albums. Einzig ersteres macht schon gut Laune und zählt zu meinen Anspieltipps.

Alles in allem ist mir „Book Of Evil“ zu weich gespült und zu glatt poliert. Der Sound ist echt klasse, schön differenziert und druckvoll. Dennoch zündet „Book Of Evil“ auch beim zweiten Durchlauf nicht wirklich bei mir. Viele Strecken sind mir zu modern, dennoch gebe ich der Scheibe noch einen weiteren Durchlauf, bevor sie wohl in den unendlichen Weiten für längere Zeit verschwindet.

Wertung: 7/10
Autor: Tino-Sternagel-Petersen