FEED THE RHINO – the silence

Wieviel Ernsthaftigkeit will man einer Band entgegen bringen, die sich nach einer Aufforderung zum Füttern eines Nashorns nennt? Etwas davon muss man bei Feed The Rhino schon gewillt sein, locker zu machen, wenn man feststellt, dass ihre Musik kein Disneyland für Amateure ist. Der Fünfer aus Kent beruft sich auf Hardcore als Grundbaustein, erbaut aber noch viel Variantenreiches darüber. Wer darin etwas Grunge entdeckt, liegt gar nicht so falsch. Viel offensichtlicher ist aber ein gewisses Bestreben nach konformen Linien und breiteren Zielgruppen. Zwar besitzt das Cover was von der Anmut einer Apothekenrundschau, macht Hoffnung und sieht gesund aus, kann aber auch das Interpretationsvermögen des Betrachters fordern. So ähnlich ergeht es dem Hörer auch bei der Musik. „Losing Ground“ kommt noch lockerer als die anderen zehn Darbietungen, meint es gut mit allen und bietet sich dadurch als Singleauskopplung an, zumal der Einsatz von Synthietapeten im Back alles glattschleift. Positiv zu vermerken ist der Ideenreichtum, dass hier keiner der Tracks von “The Silence” wie einer der anderen klingt. Großen Anteil haben daran die flexiblen Vocals. Kotzig und rotzig im Vers, glatt und fein mitsingkonform im Chorus. Aus dem Fünfer von der Insel kann was werden, das passende Label dazu haben sie schon.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer