HOLOCAUSTO EM CHAMAS – לָשׁוֹן הַקֹּדֶשׁ

Schon auf ihrer diesjährigen Split mit Oreida wurden ihre drei Beiträge einfach römisch durchnummeriert, nun bekommen wir es mit einem Plattentitel zu tun, bei dem es gut sein kann, dass ihn die meisten Mitteleuropäer nicht lesen können. Das könnte Hebräisch sein und ‚Zu der heiligen Zunge‘ bedeuten, wenn man Google Glauben schenken darf. Damit sei die erste Frage schon mal beantwortet. Und so hell wie der entstehende Eindruck bei Anblick des Coverartworks wird keine Sekunde auf diesem Album. Die beiden nietenbehangenen Portugiesen verschrauben ihre urwüchsigen Ideen von trockenem Black Metal der rohen Art ineinander, in denen die Riffgitarre würgt, mahlt und die unteren Bereiche durchmulcht. Die Becken scheppern wie Altmetallbleche und eine kratzige Stimme mit lebensaushauchenden Ambitionen erklärt sich für die Vocals bereit. Der Motor läuft schon akkurat, obgleich er sich nicht so anhört und Breaks immer wieder die Fahrt rausnehmen. Eine Peitsche erwirkt ihre Dominanz in „Death Messiah“, während man die Windgeräusche wie zu „The Sombre Disciple“ eher beiläufig wahrnimmt. Obwohl man sich bei diesen elf Tracks nicht unbedingt sofort sicher sein, dass mit „Coroado Em Espinhos“ ein Intro ausgerufen wurde und die simpleren „Sermoes Da Montanha“ und  „From The Catacombs“ als Intermezzo fungieren sollen, werden Anhänger von frühem und absolut trendfreiem Material für gut einundvierzig Minuten zufriedene Gesichter machen.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer