IRON WALRUS

Mit Captain Ahab in die Tiefe


Eine von den Bands, die ich schon immer einmal live sehen wollte, es aber noch nie geschafft habe, sind die eisernen Walrösser. Nach dem Review der neuen Scheibe und diesem Interview wird das auch echt mal Zeit. Allerhöchste Zeit. Denn “The Beast Within” lotet wieder knusprige Tiefen aus, die man auf den Brettern umgesetzt erleben will. Shouter Aufi hat jedenfalls für euch schon mal die wichtigsten Fragen beantwortet:


Joxe: Hallo Aufi. Was machst du grad? Du bist derzeit sicher sehr mit eurem neuen Album “A Beast Within” beschäftigt, das kurz vor Veröffentlichung steht?

Aufi: Moin Joxe. Aktuell bin ich nicht wirklich sehr beschäftigt mit dem Album-Release. Unser Plan steht. Die Platte ist seit langem im Kasten und bis zum Release sind’s ja auch noch ein paar Wochen. Wir in der Band sind alle ganz entspannt was da angeht.

Joxe: Dies ist unser erstes Interview. Bitte stell die Band den Lesern von X-CRASH einmal vor!

Aufi: Gern. Iron Walrus sind Schnalli an den Drums, Flo am Bass, Bene und Ingo an den Äxten und ich steh am Mikro.

Joxe: Wie seid ihr als Band zusammengekommen? Ist ja noch nicht so lange her…

Aufi: Wir in der Band kennen uns alle schon ein halbes Leben. Schnalli und Flo hatten die Idee, eine Doom-Band zu gründen, mit Bene kam schnell der erste Gitarrist hinzu. Per Facebook-Aufruf haben die Jungs dann nach einem weiteren Gitarristen und einem Frontmann gesucht. Ich hatte zu dem Zeitpunkt kein Projekt und hab mich gemeldet. Ingo stieß dann als letztes hinzu. Wir sind alles Osnabrücker.

Joxe: In welchen Bands habt ihr vor eurer Gründung gespielt?

Aufi: Da gibt’s diverse Projekte. Flo war früher Bassist bei Brother Love Kain, Bene Bassist bei Panzerhölle und ich aktiv bei Lahm. Schnalli ist weiterhin Drummer bei Dampfmaschine und Ingo Fronter und Gitarrist bei Atomic Peat. Alles unterschiedliche Musikrichtungen eigentlich. Iron Walrus ist ein Schmelztiegel aus allen Einflüssen.

Joxe: Wie würdest du eure musikalische Entwicklung beschreiben, von den Anfängen 2013 bis zum neuen Album „A Beast Within“?

Aufi: Hm. Insgesamt würd ich sagen, dass wir keine wirkliche Entwicklung in irgendeine Richtung anstreben. Die Band trifft sich im Proberaum und Riffs werden aufgebaut. Alles passiert aus dem Bauch raus. Funktioniert organisch. Am Ende steht dann der einzelne Song. Was mit jedem Album besser geworden ist, ist sicher die Produktion. Da kann man schon von Entwicklung sprechen.

Joxe: Habt ihr eigentlich nie ein Demo veröffentlicht?

Aufi: Nein. Wir haben ein halbes Jahr nach Gründung direkt den ersten Longplayer “Insidious Black Sea” veröffentlicht.

Joxe: Wer von euch hatte denn die Idee mit euren Stoßzahnmützen?

Aufi: Das kann ich gar nicht genau sagen. Nachdem wir dem Baby einen Namen gegeben haben, saßen wir zusammen und haben über ein Konzept nachgedacht. Wir arbeiten zum Beispiel mit kleinem Beamer während der Show. Macht sonst niemand. Um uns so einen kleinen Wiedererkennungswert zu geben. Rein optisch. Die Hauben waren zunächst als Gimmick gedacht. Hab am Anfang auch eine getragen. Später haben wir es dann beibehalten. Weil es auch ein wichtiges Merkmal unserer Show und der Band an sich geworden ist. Inzwischen gibt’s die Hauben, aufgrund der großen Nachfrage, auch als Merchartikel auf unseren Shows.

Joxe: Auf dem Coverartwork eures neuen Albums dominiert wieder etwas mehr Farbe. Welcher Künstler war dafür verantwortlich?

Aufi: Wie auf den ersten beiden Alben wieder unser Freund Boris Hahn. Janine Kromminga und Ingo haben das Ganze weiter technisch bearbeitet und in die finale Fassung gebracht.

Joxe: Wo habt ihr „A Beast Within“ aufgenommen und wer hat produziert?

Aufi: Alle Alben wurden in unseren heiligen Proberaumhallen aufgenommen. So auch “A Beast Within”. An den Knöpfen saß wieder einmal unser Freund Robin Völkert. Ein echter Magier.

Joxe: Wem gehört die Sprechstimme im Abschlussmonument „Drowning“?

Aufi: Die Tonspur sind von Schnipseln aus “Moby Dick”. Gregory Pecks, aka Captain Ahab, Originalstimme klingt echt fies.

Joxe: Du lieferst für die Band ein mächtiges Organ. Wie trainierst du deine Stimme?

Aufi: Jeden Morgen Atemübungen. 15 – 20 Minuten. Viel Wasser trinken während der Show. Ingwer oder Salbei helfen nach der Show. haha.

Joxe: Ihr habt in der Vergangenheit unter anderem mit Pentagram und Saint Vitus gespielt. Hast du eine lustige Anekdote aus eurem Leben auf Tour?

Aufi: Wir hatten das Glück schon mit ‘ner Menge bekannter Bands die Bühne zu teilen, obwohl wir relativ klein sind im Vergleich. Irgendwas hervorheben will ich da eigentlich nicht. Bislang hatten wir noch nie ein wirklich negatives Erlebnis. Das ist schon sehr geil. Alle haben uns immer mit Respekt behandelt. Egal wer es war. Lustige Anekdoten gibt’s sicher reichlich, aber davon kann ich dir mal bei ‘nem persönlichen Treffen erzählen.

Joxe: Was liegt als nächstes an bei euch? Plant ihr wieder eine Tour?

Aufi: Als nächstes gibt’s unsere Release-Show im Whiskys in Osnabrück. Am 23.12.2017 ist es soweit. Wir freuen uns alle riesig drauf. Desweiteren wird’s im Februar eine Tour geben, die aktuell in der Planung ist. Genaueres kann ich dazu noch nicht sagen.

Joxe: Zum Schluss nenne uns doch einmal deine derzeit fünf liebsten Platten!

Aufi:  Derzeit? Also aktuell? Hm. Unsane – “Sterilize”, The Bronx – “BRVNX”, Electric Wizard – “Wizard Bloody Wizard”, Motorpsycho – “The Tower” und weil ich nicht müde werde, diese Platte immer wieder zu hören: Zeke – “Death Alley”.

Joxe: Okay, vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören dir!

Aufi: Letzte Worte? Hm. Vielleicht sollte ich darauf hinweisen, dass es zur neuen Platte noch eine auf 100 Einheiten limitierte Box gibt. Mit allerhand Features. Backpatch, LP, CD, Buttons, handsignierte Poster. Mit allem Klimbim. Release ist am 15.12.2017 und kann hier jetzt natürlich schon vorbestellt werden. Danke für das Interview.

Autor: Joxe Schaefer