MEDIEVAL DEMON – medieval necromancy

Ein Chor mit glockenklaren Stimmen lässt vorweg noch nicht erahnen, was die geniale schwarz-weiße Coverzeichnung verspricht. Dann macht ihr Shouter Sirokous eine Ansage mit seiner röcheligen Stimme, deren viele Sprechparts sich auch kaum von den eigentlichen Vocals unterscheiden lassen. Es dauert schon etwas, bis die Griechen auf ihrem zweiten Album mal in Fahrt kommen. Der Opener “Chthonic Curses” beschreibt in seinen acht Minuten Länge schon mal ganz gut, wie das Songwriting gestrickt ist, denn die Mittelmeerstaatler fügen sehr viele unterschiedliche Ideen aneinander, dass Breaks entstehen und wenig Hörfluss aufkommt. Genreerforderliche Garstigkeit ist vorhanden, doch die kommt zu einem sehr geringen Prozentsatz von den Gitarren. Die haben wohl Rasereien drauf, kratzen aber nicht und haben keine Durchschlagskraft. Ein paar fies scheppernde Glockenschläge kommen schon cool, aber Medieval Demon holen für ihren Potpourri noch mehr aus der Klamottenkiste. So finden in den zehn Tracks Akustikgitarren, ein Klavier, Wolfsgeheul und weitere Sprechparts Anwendungen, welche die Angelegenheit noch bunter machen. Für Undergroundverhältnisse wurde der Sound nicht zu roh, doch die Vocals bekamen reichlich Hall und man lässt Synthies im Back glitzern. An sich ist die Scheibe ganz nett, aber das ist meine Oma auch …

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer