NIGHT IN GALES, CRYPTS, SYMBIONTIC

Wuppertal, Underground, 10.02.2024


Als wär der Veranstaltungskalender der Metaller noch nicht voll genug, gibt es dennoch einige Sold-out Veranstaltungen. So begeben wir uns heute mal nach Wuppertal ins alt-ehrwürdige Underground und holen uns ´ne Fuhre Death Metal ab. Hier ist die Location bestenfalls nur halb gefüllt ohne zu dicht zu stehen, aber wir treffen so einige alte Bekannte wieder. Los geht es mit den derzeit ziemlich gut eingespielten Symbiontic, die in jüngster Zeit häufiger in der Umgebung live zu sehen waren. Vom Publikum bejaht wurde in einer Ansage die Frage, ob es allen gut gehe. Das kann dagegen der erkrankte Gitarrist Marcel derzeit nicht positiv beantworten, steht aber trotzdem mit der Band auf den Brettern. Schon vor dem Crypts Backdrop bekommen wir „Seven“ und das Titelstück vom aktuellen Album „The Sun And The Darkness“ serviert, auch das sehr frühe Stück „Chainsaw Smile“. Der Fünfer müht sich redlich, aber im Pulk sieht man nur vereinzelt Bewegung oder gepropellerte Haare. Shouter Volker bringt ganz relaxte Ansagen. In den Songs kann er mit seinen Growls schon tief runter kommen, musikalisch wirkt sonst alles ziemlich hell. Na gut, jetzt fängt „Barbed Wire Gardens“ auch nicht laut und heftig an, und Death Metal light ist noch nicht erfunden, aber weiter vorn vor der Bühne rummst es schon etwas mehr. Dann macht „Cold Day In Hell“ den Sack zu und die Bühne wird für die nächste Band angerichtet, für die wir heute hauptsächlich angereist sind (Joxe Schaefer).


Um viertel nach neun betreten Crypts aus Münster die Bühne, die sich in einen Friedhof verwandelt hat. Zu den Grablichtern auf dem Drumriser sind passende Zaunelemente mit gepfählten Totenschädeln aufgebaut worden. Die Songs werden durch Intros und Outros vom Band begleitet und die Band knüppelt gnadenlosen Old School Death Metal runter. Sänger L. Gore growlt und schreit sich die Seele aus dem Leib und verzichtet vollständig auf Ansagen. Dennoch wird anhand von Gestik und Mimik deutlich, wie sehr er sich über die Publikumsreaktionen freut. Basser Sgt. Death hat scheinbar eine neue Duracell Batterie bekommen und ist dementsprechend konsequent in Bewegung. Musikalisch bietet das Quintett alles was klassischen Death Metal ausmacht. „Knüppel auf den Kopp“ Parts gemischt mit geschlepptem Groove … Crypts haben alles drauf! Die Bühne wird ausschließlich rot beleuchtet, was die Friedhofsstimmung noch gut unterstützt. Nach einer Dreiviertelstunde ist das Death Metal Massaker leider ohne Zugabe beendet und die Jungs verschwinden wieder in der Gruft. Schnell noch zum Merchandise und die neue 12“ EP eintüten! Ich freu mich schon drauf, Crypts am 20.04.24 in Lünen zu sehen! (Matze Fittkau).


Keine Ahnung, aber wir glauben, wir haben Night In Gales noch nie live gesehen. Zum Glück haben hier heute Crypts gespielt, sonst hätte das wahrscheinlich wieder nicht geklappt. Auf jeden Fall wird es jetzt schneller, melodischer, aber auch progressiver, sobald wir das Intro aus der Konserve überstanden haben. Der Song „Tears Of Blood“  vom neuen Album „The Black Stream“ sagt Shouter Christian erst mitten im Song an und ab geht’s. Er bringt ebenfalls ziemlich leise Ansagen, macht aber mit Bass und Gitarren reichlich Action, dass es die Fotografen nicht leicht haben, ein klares Foto zu bekommen. Der vermutlich eh getriggerte Sound der Bassdrum kann nicht so viel, nervt aber erst bei Dauerfeuer, und das kann häufiger vorkommen und länger sein. Macht ja nix, solange die Meute zufrieden ist. Das Feld in der Audienz lockert sich zu Gunsten der Bewegungsfreiheit und nach dem regulären Set werden noch zwei Zugaben gebracht, dass man auf eine Stunde Stagetime kommt. So werden wir um Viertel nach elf wieder entlassen und können rüber ins Pub. (Joxe Schaefer).

Autor: Matze Fittkau, Joxe Schaefer
Pics: Joxe Schaefer