PERSEKUTOR – permanent winter

Die Sommersonne brennt (ja, selbst bei uns im hohen Norden), was liegt da näher, als sich eine Scheibe namens “Permanent Winter” rein zu tun, um etwas Abkühlung zu bekommen? Die ursprünglich aus Rumänien stammenden und inzwischen in Los Angeles ansässigen Persekutor haben sich dem Black Metal verschrieben. Bis dato ist die 2018 von Gitarrist, Sänger und Bandkopf Vlad the Inhaler neu besetzte Formation mit drei EPs in Erscheinung getreten und ein Celtic Frost Cover “Procreation (Of The Wicked)” für den 2015er “Morbid Tales! A Tribute To Celtic Frost” Sampler schließt den Kreis an Veröffentlichungen dieses Quartetts. Das bunte Cover würde mich jetzt nicht spontan auf einen Black Metal Release bringen, aber irgendwie gefällt es mir trotzdem.

Damit sind wir auch schon beim Stichwort. Auch die ersten recht langsamen Akkorde mit fettem, Black Metal untypischem Gitarrensound gefallen mir schon mal ziemlich gut. Die Geschwindigkeit legt etwas zu und ein eisiger Wind weht bei “Babylon Of The Snow” durch das aufgeheizte Wohnzimmer. Der hasserfüllte Kreifgesang verleiht dem Song eine ganz eigene Magie. Auch das berüchtigte F-Wort kommt hier in den textlichen Ergüssen nicht zu kurz. “Can You Feel The Frost Of Dawn” ist eine treibende Dampfwalze, die sofort zum Bangen animiert. Persekutor klingen wie eine Mischung aus Immortal, Celtic Frost und Midnight, garniert mit einer leichten Punk Attitüde. Die Songs packen mich tatsächlich relativ schnell und diese Scheibe mit ihren neun kalten und hasstriefenden Songs landet auf jeden Fall auf meiner physikalischen Einkaufsliste. Auch das ein oder andere abrupte Songende ändert daran nichts. Mit rund achtundzwanzig Minuten ist der Rundling zwar ziemlich kurz geraten, aber da habe ich in der Vergangenheit schon bei dem einen oder anderen Kult-Release wie “Battles In The North” oder “Panzer Division Marduk” ein Auge zugedrückt und so halte ich das auch bei “Permanent Winter”. Die doch recht simplen Songstrukturen und dennoch punktgenau treffenden Riffs wie etwa in “Ice Wars” oder dem Titeltrack treiben mir ein selig, frostiges Grinsen ins Gesicht. Auch das finale “Black Death Punk Skins” tritt mächtig Arsch, ist ein super geiler Rausschmeißer und ermutigt mich gleich nach dem Durchlauf zum Drücken der Repeat-Taste.

Persekutor haben mit “Permanent Winter” ein geiles rotziges Debütalbum abgeliefert, dass so auch bereits in den 90ern hätte erschienen sein können. Hier sollten nicht nur true Die-Hard Black Metal Fans mal ein Ohr riskieren.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen