Savage Master ist eine dieser „neueren“ Bands, die ich so ziemlich seit der Anfangstage verfolge. Die ersten beiden Alben „Mask Of The Devil“ und „With Whips And Chains“ rotierten damals beide wochenlang in meinem CD-Schacht. Nach der dritten Scheibe „Myth, Magic And Steel“ hab ich diese Band allerdings irgendwie aus den Augen verloren. Nun finde ich also das bereits fünfte Album des Kentucky Quintetts in meiner Dropbox. Also Zeit, mal zu lauschen, was Fronterin Stacey und ihre Henker anno 2025 so an den Start bringen.

Den Anfang macht ein rund einminütiges Intro mit dem Titel „Three Red Candles“, bevor dann die Drums für „Warriors Call“ einsetzen. Stacey hat stimmlich noch an Kraft dazu gewonnen. Die Produktion ist ziemlich fett, auch wenn für mich hier und dort die Drums etwas zu dumpf sind. Aber der Sound ballert mal anständig. Die Songs klingen erwachsener und aufgeräumter als früher. Mit dem spannenden „The Edge Of Evil“, was auch direkt als Anspieltipp herhalten muss, haben Savage Master mal einen echten Knaller rausgehauen, der besonders beim Refrain in den Nacken wandert. Starke Nummer, trotz (oder gerade Dank?) des gemäßigten Tempos. „Screams From The Cellar“ ist ne schöne Midtempo Bangnummer, die direkt ins Ohr geht, sehr cool. „I Never Wanna Fall In Love Again“ entpuppt sich schnell als Metal Rock Nummer mit Ohrwurmcharakter. Die finale Halbballade „Cold Hearded Death“ brauche ich persönlich nicht, aber das ist sicher Geschmackssache. Zumindest kann Stacey hier nochmal eindrucksvoll ihre Stimme unter Beweis stellen.

Unterm Strich bleibt für mich ne Band, die sich stetig weiterentwickelt, und inzwischen ein sehr professionelles Niveau erreicht hat. „Dark & Dangerous“ ist ein abwechslungsreiches und vielschichtiges Album, bei dem jeder auf seine Kosten kommt. Spätestens mit diesem Album sind Savage Master in der oberen Liga angekommen.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen