WILD – sin piedad

Dass Lyrics in ihrer spanischen Heimatsprache funktionieren können, haben uns schon viele Vertreter der alten Schule vorgeführt. Auch wenn man es lieber im gewohnten Englisch mag, konnten beispielsweise die Chilenen von Acero Letal in ihrer Muttersprache voll punkten. Ebenso wollen uns die Madrilenen von Wild auch mit ihrem dritten Album davon überzeugen, und der eröffnende Titeltrack lässt uns schon mal die Daumen nach oben zeigen. Ihr klassischer Heavy Metal mit powermetallischer Prägung suhlt sich in einem klarem Sound ohne zu viel Hochglanz und die Drums haben vielleicht etwas zu viel Hall abbekommen, allerdings holt die helle und rough gesungene Brüllstimme einiges wieder raus, schafft Höhen und bringt schon den Löwen. Im Midtempostampfer und gut funktionierenden Mitgröler “Acorralago” gehen die Spanier mal etwas erdiger zur Sache, ähnlich wie beim aussagestärksten “Madre Tierra”, ein echter metallischer Rocker mit Ambition für den geilsten Track der Scheibe, echt stark! Dagegen beliebt ein Song wie “Vuela Alto” wie die meisten auf diesem Album wieder mehr was für Doppelfußliebhaber zu sein. So hat man auch das Coverartwork umsetzen lassen, auf dem man mit dem Motiv voll das Klischee erfüllt, doch dabei auf zu grelle Farben verzichtet.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer