MAGIC CIRCLE

Auslosung statt Faustkampf


In der Vergangenheit war es für den kleinen Schreiber im Untergrund nicht einfach, für ein Interview Kontakt zu dem Massachusetts Fünfer herzustellen. Das gelang erst im Vorlauf zur Albumveröffentlichung von “Departed Souls”, ihrem dritten Album. Möglicherweise kommt dort grad mehr Fahrt rein, weil Shouter Brendan Radigan die Vocals bei den britischen Ur-Doomstern Pagan Altar übernommen hat. Auch eine Geschichte mit reichlich Stoff zum Nachhaken, doch bleiben wir mal bei Magic Circle. In den vier Jahren nach ihrem grandiosen zweiten Album “Journey Blind” hat sich bei den Kanadiern nicht allzuviel verändert, gemessen am Sound ihres neuen Albums. Anhänger des Vorgängers werden also keinesfalls enttäuscht werden. Doch fangen wir mal weiter vorne an …:


Joxe: Hi Brendan! Dies ist euer erstes Interview für X-CRASH. Bitte stell unseren Lesern die Bandmembers von Magic Circle einmal vor, wer tut was in der Band?
Brendan: Hey, wir sind Magic Circle aus Boston, USA. Wir sind seit 2010 eine Band. Im Moment singe ich und es spielen CC und Renato Gitarre, Justin am Bass und Q ist an den Drums.

Joxe: Wie seid ihr als Band zusammen gekommen?
CC: Ich habe Justin 1999 an einem Videospiel-Automaten getroffen, er spielte Final Fight. Ich kam dazu und wir begannen, über Metallica und Black Sabbath zu sprechen und wurden Freunde. Einige zeit später trafen wir Brendan beim Karaokesingen, wie er “Werewolves Of London” von Warren Zevon sang. He knocked it dead. Wir wussten sofort, dass er Sänger in einer Band sein sollte. Q war ein lokales Partytier, ein sehr enigmatischer Charakter, den ich schon Jahre kannte. Also trat ich 2010 für den Drumjob in einer Band an ihn heran, und das war unser Startschuss. Renato kam erst zwei Jahre später dazu. Ich war Engineer bei einer Aufnahme einer seiner alten Bands und ich wusste, er ist ein großer Fan des Films “Prince Of Darkness”. Er war ein richtiges Wunderkind, dass wir ihn ‘The Captain’ nannten.

Joxe: Viele Metaller verbinden mit Magic Circle die gleichnamigen Manowar Festivals. Was bedeutet euch der Name?
Brendan: Der Name kommt von einem Gemälde von John William Waterhouse. Ich mochte diese Bild schon immer. Wir mögen alle Manowar, speziell mit Ross The Boss.

Joxe: Welche Musik wolltet ihr genau spielen, als ihr euch gegründet habt? Sollte das mehr Epic, oder speziell Doom sein?
Brendan: Hard Rock und Heavy Metal. In welche Unterkategorie wir dabei auch immer fallen …

Joxe: Jetzt veröffentlicht ihr gerade euer drittes Album “Departed Souls”. Wessen Seelen sind weggegangen?
Brendan: Der Song “Departed Souls” adressiert einfach den Verlust an den Weg der Lebenden, nicht unbedingt an irgendwen Spezielles.

Joxe: Wo habt ihr aufgenommen und wer hat produziert?
Brendan: Das Album wurde in den Dead Air Studios von Will Killingsworth engineered und von uns produziert. Gemixt von CC und gemastert von Andy Pearse und Matt Wortham.

Joxe: Als großer Fan eures zweiten Albums “Journey Blind”, das mich komplett umgehauen hat, und mein Album des Jahres 2015 wurde, hat mich auf “Departed Souls” zuerst der Titeltrack und “Hypnotized” erwischt. Aber das Album klingt kaum anders. Habt ihr beim Schreiben und bei den Aufnahmen etwas neues probiert, als vorher bei „Journey Blind“?
Brendan: Dies war das erste Album, das CC nicht selbst engineered hat. Wie schon beantwortet, haben wir das in den Dead Air Studios gemacht. Das erlaubte uns als Band einen größeren Fokus auf kreative Elemente und die Performance zu legen, während wir einfach getrennt davon das technische Ende händeln konnten. Das war sehr befreiend. Sonst war es wie immer, Songs schreiben und sie richtig spielen lernen, dann aufnehmen.

Joxe: Eure Gitarren klingen noch immer nach Iommi. Wer von euch ist der größte Black Sabbath Fan in der Band?
Brendan: Deswegen streiten wir oft. Das hat schon mehr als einmal in einem Fünfer Faustkampf geendet. Aus dem Grund müssen wir wohl auslosen.

Joxe: Mit “Gone Again” habt ihr dieses Mal eine Ballade auf die Platte gepackt. Sogar mit Keyboards, was sich in eurem Sound nicht fremd anhört. Hat sich das Schreiben eines solchen Songs nicht befremdlich angefühlt?
Brendan: Es war eine neue und interessante Erfahrung, einen Song wie “Gone Again” zu schreiben. Renato konnte das Piano und die Synthparts für den Song spielen und es war richtig cool, einen Song auf diese Art ausgearbeitet zu sehen. Es fühlte sich wegen der Boshaftigkeit des Pianos im Fundament des Songs richtig natürlich an und ist kein großes Abstandnehmen für uns.

Joxe: Eure ersten beiden Alben hatten blaues Artwork. Jetzt habt ihr euch für ein Foto eines Friedhofes entschieden. Welche Idee steckt dahinter?
Brendan. Wir wollten einfach kein Blau mehr, wir können das nicht immer nehmen. Jetzt ist mal Grün dran. Darum hat das Cover jetzt einen grünen Friedhof. Es fühlte sich wie ein beruhigendes und zur Musik passendes Foto an.

Joxe: Was habt ihr als nächstes auf dem Zettel? Ihr macht ein paar Shows in Europa und einen Videoclip?
Brendan: Der Videoclip für “Departed Souls” ist online. Wir spielten eine Einzelshow auf dem Hell Over Hammaburg und es war großartig. Wir wollen nächstes Mal für länger nach Europa zurückkommen. Wir planen auch Dates in des USA.

Joxe: Zum Ende dieses Interviews muss ich noch eine Frage über eure Band Stone Dagger loswerden, die ja nicht weit von Magic Circle entfernt ist, da ja einige Bandmates involviert sind. Ihr habt 2013 eine bahnbrechende EP gemacht. Werden wir in Zukunft mehr Material von diesem Projekt erwarten können?
Brendan: Es wird mehr Material geben, aber zu diesem Zeitpunkt kann ich nicht mehr sagen.

Joxe: Habt ihr darüber nachgedacht, nachdem ihr „The Siege Of Jerusalem“ geschrieben habt, den Song für ein Magic Circle Album zu verwenden?
Brendan: Nein, nicht wirklich.

Joxe: Zum Schluss fragen wir immer nach den favorisierten Alben für den Tourbus. Welche Fünf würdest du wählen, wenn die Tour morgen losginge?
Brendan: Scorpions – “Crazy World”, Kiss – “Dynasty”, Phil Lynott – “Solo In Soho”, Basil Poledouris – “Conan The Barbarian Score” und Black Sabbath – “Mob Rules”.

Joxe: Vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Die letzten Worte gehören dir…!
Brendan: “Ya bebe”.

Autor & Pics: Joxe Schaefer